Schnalzer
Aperschnalzen
Eine kleine Definition:
Das Aperschnalzen ist im Voralpenland ein alter, vorchristlicher Brauch, der das Ende des Winters und auf den wiederkehrenden Frühling hinweisen soll.
Dieser Brauch ist allem Anschein nach ein Fruchtbarkeitsbrauch. Unsere vorchristlichen Vorfahren glaubten, dass durch das laute Goaslknallen die Geister und Dämonen des Winters und der Kälte vertrieben und die in der Erde verborgene (schlummernde) Saat zu neuem Leben erweckt wird und reiche Früchte trägt.
Geschnalzt wird in Ortschaften des Salzburger Flachgaus und des bayrischen Rupertiwinkels vom Stefani–Tag (26.12.) bis zum Faschingsdienstag. Vom Aschermittwoch an werden die Goasln bis Weihnachten wieder weggeräumt und gut verwahrt.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Grenzen des historischen Rupertiwinkels zu. Auf dem Wiener Kongress wurden Stadt und Land Salzburg 1816 endgültig Österreich zugesprochen. Die Kornkammer des alten Erzstiftes Salzburg aber bildet seither den bayrischen Teil des Rupertiwinkels.
Das Handwerkszeug, die Schnalzergoaßl, besteht aus einem Holzstiel und einem 3,25 Meter langen Hanfseil, das sich nach außen verjüngt und mit schwarzem Pech eingelassen wird.
Schnalzerpasse, so nennt man eine Mannschaft, besteht i. d. R. aus 9 Mann, die zwei Durchgänge schnalzen. Der sogenannte Aufdreher leitet das Schnalzen mit dem Ruf „aufdrahdt – oani, zwoa, drei – dahingehts” ein. Daraufhin steigen nacheinander die 9 Schnalzer ein, wobei es schwierig ist, den selben Rhythmus zu halten. Pro Durchgang schnalzt jeder Mann 9 oder 11 mal.
Der Höhepunkt in der Schnalzersaison ist das Rupertigau-Preisschnalzen. Hierzu treffen sich die Passen aus dem Flachgau und Rupertiwinkel zum gegenseitigen Vergleich. 7 Preisrichter beurteilen nach einem ausgeklügelten Punktesystem die Leistung jeder Passe.